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Messe

Messe ist der im ganzen Abendland verbreitete Name für den (vollständigen) Gottesdienst der christlichen Kirche, in dem die Verkündigung des göttlichen Wortes (Predigt) und die Feier des Heiligen Mahles (Abendmahl, Eucharistie, Kommunion) verbunden sind. Der Name, von lateinisch missa (est contio), stammt von der Äußerlichkeit, daß am Schluß des ersten Teils die noch nicht vollberechtigten Glieder der Gemeinde, am Schluß des Ganzen die Gemeinde selbst „entlassen” wurden, drückt also keineswegs das Wesen des so bezeichneten Gottesdienstes aus; er kann nur insofern sinnvoll gedeutet werden, als dieser Gottesdienst zugleich der Ort ist, von dem aus der Christ immer in die Welt gesendet wird. Die „römische” Messe ist eine Spätform dieses gemeinchristlichen Gottesdienstes, in der die ursprüngliche Gestalt leicht hinter der Fülle der Worte und Zeremonien verschwindet; die Reformation hat zwar viele Einzelheiten der römischen Messe als Verdunkelung oder Entstellung des Evangeliums bekämpft, aber wenigstens die lutherische Kirche hat die Grundstruktur der Messe und (z. T.) den Namen („Deutsche Messe”) beibehalten. Ein besserer Name, der ohne weiteres verständlich die Sache selbst bezeichnet, ist bis heute nicht gefunden. Es ist gemeinchristliche (auch von den Reformatoren festgehaltene) Überzeugung und Sitte, daß die Messe als der sonntägliche Gottesdienst der Gemeinde gefeiert werden soll.

Das Gottesjahr 1941, S. 82-83
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 13-02-04
 

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