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Gottesdienst

Der „Dienst Gottes” Liturgie) umfaßt im Neuen Testament (z. B. Jak.1, 27) und in der Sprache der Kirche (besonders seit der Reformation) sowohl den im täglichen Leben bewährten Gehorsam, wie die besondere „gottesdienstliche” Veranstaltung; dieser heilige Dienst, der im besonderen Gott zugewendet ist und zur Ehre Gottes geschieht, wird zur Unterscheidung von dem Gottesdienst im weiteren Sinn auch Liturgie oder Kultus genannt (lateinisch, so viel wie Pflege, liebende Verehrung). Gott bedarf keines menschlichen Dienstes, aber er will von uns Menschen verehrt und gepriesen werden, und er nimmt unseren Dienst an als Werkzeug seiner Weltregierung. „Gott loben, das ist unser Amt.” So gewiß wir im Gottesdienst die Gaben und Wohltaten Gottes empfangen, so wenig kann doch die beliebte Deutung, daß im Gottesdienst Gott uns diene, sprachlich und sachlich den ernsten Sinn unseres Gottesdienstes erreichen. - Der (kultische) Gottesdienst ist, wie die Kirche selbst, ein besonderes, von jedem alltäglichen und zweckhaften Tun deutlich unterschiedenes Werk, aber er bestimmt zugleich das ganze Leben in allen seinen Bereichen; es ist der heilige Ort, wo das ganze Leben unter das Wort Gottes gestellt und zu seiner wahren Bestimmung erlöst und geheiligt wird; je unbedingter und „andächtiger” der Kultus die Verbindung mit der göttlichen Welt und dem Reiche Christi sucht, desto stärkere Kräfte der Erneuerung und Wandlung des Lebens und der Welt gehen von ihm aus. 

Das Gottesjahr 1941, S. 49
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

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© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-12-06
 

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