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Kreuz

Zwei Linien schneiden sich in einem rechten Winkel und bilden ein Kreuz. So durchdringen sich einander entgegengesetzte Kräfte und Bereiche zu einer fruchtbaren Einheit: Natur und Geist, Weibliches und Männliches. In mannigfaltiger Weise findet das Symbol des Kreuzes in der Schöpfung seine Verwirklichung und in vorchristlichen Kulten seine religiöse Deutung. Das Zeichen des Kreuzes ist also älter als das Kreuz von Golgatha. Die alte Christenheit gebrauchte das Zeichen des Kreuzes zunächst in den vorhandenen allgemeinen Formen, aber sie verstand es ausschließlich als das Zeichen Christi und der durch ihn vollbrachten Erlösung, weil nur in ihm alles erfüllt ist, was dieses Zeichen ausdrückt.

In Ihm vereinigen sich Gottheit und Menschheit, und durch Ihn entsteht das Leben einer neuen Welt. So findet die gottmenschliche Person Christi im Kreuz ihren Ausdruck. Aber auch sein Werk gipfelt im Kreuz, im Kreuz von Golgatha. Hier durchdringen sich die heilige Gerechtigkeit Gottes, die fordert, daß Sein Wille erfüllt werde, und die unergründliche Liebe Gottes, die will, daß allen Menschen geholfen werde. So wird das Kreuz zu dem spezifisch christlichen Zeichen des Opfers und der erlösenden Gottestat.

Erst sehr spät erwachte das Verlangen, das Kreuz in der historischen Form zu sehen und den Crucifixus, den Gekreuzigten selber, darzustellen.

Das Gottesjahr 1941, S. 73
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-10-13
 

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