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Gloria

Das Bekenntnis zu der Ehre und Herrlichkeit Gottes (lateinisch „gloria”) ist das Kernstück alles menschlichen Gottesdienstes, so wie es der immerwährende Inhalt des Gottesdienstes und Lobgesangs der Engel vor Gottes Thron ist. Darum beschließt die christliche Gemeinde jeden Psalm, den sie betet, mit dem Gloria patri: „Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.” Zugleich spricht sie damit aus, daß es der dreieinige Gott ist, den sie mit den Gebetsworten aus dem Alten Bunde anruft ruft und verherrlicht. Das Gloria patri wird vielfach auch da gesungen, wo der Eingangspsalm (Introitus) eines Gottesdienstes durch ein Lied ersetzt ist.

Ein anderer Lobpreis der Ehre Gottes kennzeichnet die sonntägliche Feier des Wort- und Sakramentgottesdienstes im besonderen, das sogenannte „große Gloria”. Es beginnt mit dem Engelgruß an die Hirten der Weihnacht: „Ehre sei Gott in der Höhe / und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!” Und dann folgt, beginnend mit den Worten „Wir loben Dich” (laudamus te), ein freier Hymnus der Erlösertat Gottes, in dessen Lobpreis die Bitte um Gottes Erbarmen einfließt. Dieser Gesang, zusammen mit dem unmittelbar vorausgehenden Kyrie, drückt die dauernde Spannung unseres Christenstandes aus: Wir bleiben auf die Hilfe Gottes angewiesen, aber wir erfahren zugleich, daß uns diese Hilfe über alle erdgebundenen Gedanken hinaushebt in die Anbetung und Huldigung vor Gottes Thron.

Das Gottesjahr 1941, S. 47-48
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-12-06
 

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