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Erleuchtung

Unsere Sprache unterscheidet die Beleuchtung, die einen Gegenstand, etwa die Wand eines Hauses, von außen her in helles Licht taucht, und die Erleuchtung, die einen Raum von innen her durch eine in ihm selbst wirkende Lichtquelle erhellt. Das Gesetz beleuchtet den tatsächlichen Zustand des Menschen, indem es in dem Licht des göttlichen Gebotes die dem Menschen innewohnende Bosheit und Verkehrtheit erst recht sichtbar macht; der Heilige Geist „erleuchtet die Herzen seiner Gläubigen” und läßt sie „die Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi” (2. Kor. 4, 6) und in diesem Lichte zugleich auch die Welt und den eigenen Weg recht erkennen. Dies innere Licht ist nicht eine natürliche Ausstattung jedes Menschenherzens, sondern eine sehr wunderbare Gnadenwirkung Gottes, eine der „sieben Gaben” des Heiligen Geistes; der Apostel sieht diese Erleuchtung als das dem neuen Bund zugehörige Gegenbild zu der Erschaffung des Lichtes, mit der die Schöpfung der Welt anhebt, als den Anbruch der neuen Schöpfung.

Der starke Glanz dieser Erleuchtung kann bis in die leibliche Erscheinung hinein ausstrahlen; diese Erfahrung liegt ebenso der Geschichte von dem Glanz, der auf dem Angesichte Mose lag, wie der Geschichte von der leiblichen Verklärung Jesu und dem Nimbus (dem Lichtkranz) um das Haupt seiner Heiligen zu grunde.

Durch das Dasein erleuchteter Menschen wird das Dunkel der Welt erleuchtet. Darum sagt Jesus von seinen Jüngern, die von seinem Licht innerlich erleuchtet sind, daß sie selbst „im Licht” wandeln und das Licht der Welt sind.

Das Gottesjahr 1941, S. 34
© Johannes Stauda-Verlag Kassel

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 12-12-06
 

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